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Kreis Minden-Lübbecke

www.Kreis Minden-Lübbecke.de

Dieses ist die Beschreibung des Kreises Minden-Lübbecke in der alten Struktur seiner Gemeinden, Bauerschaften und dessen Kirchspielen.

Heutige Städte und Gemeinden des Kreises Minden-Lübbecke

Literatur

Geschichte

Der heutige Kreis Minden-Lübbecke steht in einer gewissen Gebietskontinuität zum ehemaligen Gebiet des Fürstentums Minden. In Minden wurde bereits um 800 durch Karl den Großen im Zuge seiner Bemühungen zur Christianisierung und den damit einhergehenden Auseinandersetzungen (vgl. Sachsenkriege) mit den auch im Mindener Raum ansässigen Sachsen das Bistum Minden begründet. Sächsischer Stammesfürst und Widersacher Karls war Widukind, der mit der Region bis heute legendenhaft fest verbunden ist (vgl. Evangelische Kirche Bergkirchen). Aus dem Bistum entwickelte sich im Hochmittelalter das Hochstift Minden zum Reichsfürstentum. Sein Gebiet war zwar bedeutend kleiner war als die kirchliche Diözese, entsprach aber bereits in etwa dem Gebiet des heutigen Kreis Minden-Lübbecke.

Im Süden des heutigen Kreises gehörten einige Gebiete, insbesondere um das heutige Preußisch Oldendorf, zur sich im 12. Jahrhundert festigenden Grafschaft Ravensberg. Ravensberg fiel bereits 1614 an Brandenburg-Preußen. Mit dem Westfälischen Frieden 1648 fiel auch das Hochstift Minden als säkularisiertes Fürstentum Minden an die Kurfürsten von Brandenburg. Bereits seit etwa 1550 und der Reformation im Mindener Land bestand das katholische Bistum Minden nur noch symbolisch fort, hatte aber bereits seinen säkularen Machtanspruch weitgehend verwirkt. Die eingesetzte Regierung saß zunächst in Petershagen, ab 1650 vorübergehend und ab 1669 dauerhaft in Minden. 1719 schloss Preußen die Grafschaft Ravensberg und das Fürstentum Minden als Minden-Ravensberg verwaltungstechnisch zusammen. Minden wurde Verwaltungshauptstadt Minden-Ravensbergs, ab 1723 Sitz einer Kriegs- und Domänenkammer und begründete seine führende Rolle als Beamten- und Verwaltungsstadt in Ostwestfalen, die es bei 1947 beibehalten sollte. Am 1. August 1759 konnte in der Schlacht bei Minden eine französische Herrschaft über das Gebiet abgewendet werden. Später, 1807, wurde das Territorium von Napoleon I. dann doch dem de facto französischen Königreich Westfalen zugeschlagen. Seine territoriale Einheit bestand im Königreich Westfalen zunächst weiter; das ehemalige Fürstentum Minden entsprach in etwa dem Distrikt Minden im Departement der Weser. 1810 fiel der Teil links der Weser und nördlich der Werre allerdings unmittelbar an das Kaiserreich Frankreich (als Distrikt Minden im Departement der Oberen Ems). Der westlich der Weser gelegene Teil blieb in Westfalen.

1813/14 kam das Land wieder unter preußische Kontrolle - zunächst als Teil des Zivilgouvernements zwischen Weser und Rhein. Bei der Neugliederung des preußischen Staatsgebietes 1815 wurde das Fürstentum Minden nicht wiederhergestellt, der Titel des Fürsten zu Minden blieb jedoch im Großen Titel der preußischen Herrscher erhalten. Das Gebiet wurde Teil des Regierungsbezirks Minden in der Provinz Westfalen. Ab 1816 wurde das heutige Kreisgebiet im Wesentlichen durch das Gebiet der Kreise Minden, und Lübbecke (zunächst Rahden) repräsentiert. Kleinere Teile des heutigen südlichen Kreisgebietes gehörten zunächst zu den Kreisen Bünde und Herford. Minden, das zunächst 1816 kreisfrei war, war jetzt Verwaltungszentrum für ganz Ostwestfalen. Die Stadt wurde zur preußischen Festungsstadt ausgebaut und war seitdem (bis heute) wichtige Garnisonsstadt, obwohl auch zuvor bereits preußische Truppenkontingente in Minden lagen. Im Kaiserreich wurden mehrmals Herbstmanöver im Mindener Land durchgeführt, die der Kaiser oft von Bergkirchen aus inspizierte.

Bis etwa 1862 bestand der Mindener Kreistag, die „Kreisstände“, aus 8 Rittergutsbesitzern einschließlich des Landrats, 4 Abgeordneten der Städte Minden, Petershagen und Bad Oeynhausen und 6 Abgeordneten der Landgemeinden, während der Kreistag in Lübbecke aus 7 Rittergutsbesitzern, einem Abgeordneten der Stadt Lübbecke und 11 Abgeordneten aus den 11 Amtsbezirken bestand.

1974 wurden die Kreise Minden und Lübbecke zum Kreis Minden-Lübbecke fusioniert. Die Anzahl der Gemeinden wurde deutlich reduziert. Die Kreisverwaltung wurde in Minden angesiedelt. Der für einen nordrhein-westfälischen Kreis damals sehr ungewöhnliche Doppelname Minden-Lübbecke war ein Zugeständnis an die Lübbecker.

Der Kreis Minden-Lübbecke wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1973 gemäß dem Bielefeld-Gesetz („Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld“) im Zuge der grundlegenden Gebietsreformen in Nordrhein-Westfalen geschaffen. Dazu wurden die beiden bereits 1816 in preußischer Zeit entstandenen Kreise Minden und Lübbecke verschmolzen und die Verwaltung in Minden konzentriert. Zeitgleich wurden die heutigen Großgemeinden aus mehreren bis dahin selbstständigen Gemeinden gebildet, die zuvor aber bereits oftmals in gemeinsamen Ämtern verwaltet worden waren. Die Ämter wurden aufgelöst. Das Kreisgebiet des neuen Kreises entspricht im Wesentlichen den Gebieten der ehemaligen Kreise Minden und Lübbecke. Lediglich die ehemals im Kreis Minden gelegene und bis zum 31. Dezember 1972 selbstständige Gemeinde Uffeln wurde in den Kreis Herford ungegliedert und wurde ein Ortsteil der Stadt Vlotho.

Der Kreis Minden-Lübbecke gehört zum Regierungsbezirk Detmold.

Karten

Hochstift Minden um 1500

Fürstentum Minden 18. Jahrhundert

Grafschaft Ravensberg 18. Jahrhundert

Fürstentum Minden im heutigen Kreis Minden

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Petershagen (Buchholz mit der Untergemeinde Großenheerse; Frille mit den Untergemeinden Dankersen, Leteln, Päpinghausen, Wietersheim, Aminghausen und Gut Wietersheim; Heimsen mit der Untergemeinde Ilvese; Lahde mit den Untergemeinden Bierde, Gorspen-Vahlsen und Quetzen; Mindener Wald; Ovenstädt mit der Untergemeinde Hävern; Petershagen mit den Untergemeinden Kutenhausen, Maaslingen bzw. Maaßlingen, Meßlingen, Südfelde, Todtenhausen, Eldagsen und Bezirk Petershagen des Mindener Waldes; Schlüsselburg mit den Untergemeinden Vorburg und Röhden; Windheim mit den Untergemeinden Jössen und Ilse)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Minden (Dützen mit den Untergemeinden Häverstädt und Bölhorst bzw. Böhlhorst; Friedewalde mit den Untergemeinden Stemmer und Bezirk Friedewaldes des Mindener Waldes; Hartum mit den Untergemeinden Hahlen, Holzhausen II, Nordhemmern und Bezirk Hartum des Mindener Waldes; Hille mit den Untergemeinden Südhemmern und Bezirk Hille des Mindener Waldes; Minden)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Levern (Alswede mit den Untergemeinden Gut Benkhausen, Gut Ellerburg, Gut Hollwinkel, Fabbenstedt, Hedem, Gut Hüffe, Lashorst und Vehlage; Dielingen mit den Untergemeinden Arrenkamp, Drohne, Haldem, Brockum und Quernheimer Berg; Levern mit den Untergemeinden Destel, Niedermehnen, Sundern und Twiehausen; Rahden mit den Untergemeinden Großendorf, Espelkamp, Kleinendorf, Sielhorst und Varl; Ströhen mit den Untergemeinden Tonnenheide, Wehe; Wehdem mit den Untergemeinden Oppendorf, Oppenwehe und Westrup)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Lübbecke (Blasheim mit den Untergemeinden Obermehnen und Stockhausen; Börninghausen mit der Untergemeinde Eininghausen; Gehlenbeck mit den Untergemeinden Eilhausen und Nettelstedt; Holzhausen mit der Untergemeinde Heddinghausen; Oldendorf mit den Untergemeinden Engershausen, Getmold, Harlinghausen, Offelten und Schröttinghausen; Lübbecke)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Übersichtskarte der Bürgermeisterei Quernheim (Stift Quernheim mit den Untergemeinden Klosterbauerschaft und Rehmerloh; Hüllhorst mit den Untergemeinden Ahlsen-Reineberg, Büttendorf, Bröderhausen und Huchzen; Kirchlengern mit den Untergemeinden Häver und Quernheim; Oberbauerschaft; Schnathorst mit den Untergemeinden Bröderhausen, Holsen und Tengern)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Altkreise Westfalen mit Lippe vor 1971

Übersicht der Einteilung der topographischen Karte Deutsches Reich 1942 in 1 : 25.000

www.wikipedia.org/Topografische_Karte

TK25 / Topographische Karten im Maßstab (1:25.000)

Kreis Minden-Lübbecke in NRW

Kreis Minden

Kreis Minden-Lübbecke, siehe: Maps

Verweise

Kommunalarchiv Kreis Minden-Lübbecke

Katasteramt Kreis Minde-Lübbecke

Wichtige Landes-Archive für den Kreis Minden Lübbecke

Liste von Kommunalarchiven in Nordrhein-Westfalen

Liste von Heimat- und Geschichtsvereinen in Nordrhein-Westfalen

Heraldik (Wappenkunde)

Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                 info@westfalenhoefe.de

Quellen :

Kartenmaterial wurde für dieses Projekt von den jeweiligen Kreis- und Stadtarchiven zur Verfügung gestellt.

Alle aktuellen Photos wurden von öffentlich zugänglichen Punkten aus aufgenommen, es sei denn, uns wurde ausdrücklich der Zugang zum Gelände oder zum Gebäude gewährt. In der sogenannten Friesenhaus-Entscheidung des Bundesgerichtshof wurde klargestellt, dass dieses kein Eingriff in die Rechte des Hauseigentümers darstellt. (BGH, Urt. v. 09.03.1989 - I ZR 54/87 = NJW 1989, 2251 = GRUR 1990, 390) Auch Bedenken bezüglich Urheberrecht an der Abbildung des Gebäudes bestehen nicht, da dieses nach § 64 UrhG siebzig Jahre nach dem Tode des Urhebers (i.d.R des Architekten) erlischt.

Bundesgerichtshof-Friesenhaus

Frei nutzbare Bilder, siehe: CC Creative Commons (Entsprechende Bilder sind so gekennzeichnet.)

Die Abbildungen der Land-/Stadt- oder Ortsteilen basiert aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist TUBS.

start.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/29 21:01 von michael

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