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wiki:9_minden_preussisch_oldendorf

Preußisch Oldendorf

www.Preußisch Oldendorf.de

Dieses ist die Beschreibung der Stadt Preußisch Oldendorf mit ihren früheren Dörfern und Bauerschaften, den ihnen folgenden Städten, Dörfern, Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).

Dörfer und Bauerschaften

Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang vom Urkataster:

Hausstätten- und Höfeliste

Bücher

Geschichte

Das Gebiet im fruchtbaren Lübbecker Lößland gehört zum Altsiedelland. Vorgeschichtliche Funde beispielsweise in Hedem deuten auf bäuerliche Siedlungen ab dem 3. Jahrhundert bis zum 4./5. Jahrhundert nach Chr. hin. Die Stadt Preußisch Oldendorf entwickelte sich nicht zufällig an seiner heutigen Stelle. Die Lage der Stadt ist maßgeblich mit der verkehrsgünstigen Lage an einer frühmittelalterlichen Heer- und Handelsstraße, der heutigen B 65, nördlich des Wiehengebirges von Minden nach Osnabrück bzw. Bramsche zu begründen. Die südlichen Stadtteile liegen außerdem an einem Übergang durch das Wiehengebirge, durch die früh Wege zur Reichsstadt Herford und weiter nach Bielefeld oder Detmold führten. Die Anfänge der Stadt gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. In einer undatierten Traditionsnotiz des Mindener Bischofs Milo von Minden (Amtszeit von 969–996, siehe auch Liste der Bischöfe von Minden) wird die ecclesiam in Aldenthorp (Pfarrkirche in Oldendorf) erwähnt.

Der Bischof von Minden war der größte Grundherr in Oldendorf. Im 14. Jahrhundert erwarben die Grafen zu Ravensberg die Burg Limberg endgültig vom Hochstift Minden. Große Teile des Gebietes der heutigen Stadt gehörten demnach zur Grafschaft Ravensberg. 1535 wird zum ersten Mal das Amt Limberg erwähnt, das als eines der vier ravensbergischen Ämter große Teile des heutigen Stadtgebietes aber auch südlichere Gebiete wie Rödinghausen umfasste. Das Amt Limberg blieb bis zum Ende der Grafschaft erhalten, jedoch wechselte der Amtssitz abwechselnd vom Limberg nach Oldendorf, Bünde und Börninghausen. Mit der Grafschaft Ravensberg fiel das Amt Limberg 1648 an Brandenburg-Preußen. Um 1570 wurde Oldendorf als Flecken bezeichnet. Um 1701 galt der Ort als „freyen priviligierten Wigbold“. Am 17. April 1719 wurde der Ort von König Friedrich Wilhelm I. zur Stadt erhoben. Ab 1719 wurde durch die junge Stadt die Akzise eingeführt. Die Magistratsverfassung mit einem Bürgermeister und zwei Senatoren wurde 1743 eingeführt. 1783 hatte Oldendorf bereits 41 Gewerbetreibende als Handwerker und Kaufleute, die von ihren Besitzungen aus nebenher Landwirtschaft betrieben. Wie überall in Minden-Ravensberg erschlossen sich die Bürger mit der Verarbeitung von Flachs zu Leinen in protoindustrialistischer Heimarbeit eine neue Einnahmequelle. Gefördert wurde dieses Gewerbe durch den Staat Preußen im Sinne des Merkantilismus. Bereits 1669 richtet der Große Kurfürst eine Leinenlegge für Löwentleinen – Weißgarnleinwand oder Löwentlinnen – in Oldendorf ein. Das Aufkommen mechanischer Webstühle und die zunehmende Konzentration der Textilindustrie auf die großen Zentren, z. B. Bielefeld (vgl. Ravensberger Spinnerei), führte ab Mitte des 19. Jahrhunderts zum Niedergang der Textilindustrie in Oldendorf. In dieser Zeit litten die Menschen große Not und viele Bürger Oldendorfs waren gezwungen auszuwandern, einige davon bis nach Nordamerika. Von 1807 bis 1813 war das Gebiet de facto französisch. Zunächst bis 1811 im Königreich Westphalen (Département du Weser), danach auch direkt im Kaiserreich Frankreich (Département de l’Ems-Supérieur). Nach Ende der napoleonischen Herrschaft wurde das Gebiet 1813 wieder preußisch. Bis 1816 wurden die Verwaltungsstrukturen neu geordnet. Das Amt Limberg wurde aufgelöst und 10 selbstständige Gemeinden im Gebiet der heutigen Stadt – die heutigen Stadtteile – waren ab 1832 in den Ämtern Preußisch Oldendorf und Alswede in der Provinz Westfalen zusammengefasst. Ab 1816 gehörte das Gebiet zum Kreis Rahden (später umbenannt in Kreis Lübbecke).

„Oldendorf“ führte bereits im 14. und 15. Jahrhundert zur Abgrenzung den amtlichen Namen „Oldendorf unter dem Limberge“. Der Ortsbezeichnung wurde erstmals im Jahre 1806 und amtlich im Jahre 1816 der Zusatz „Preußisch“ zwecks besserer Unterscheidung im Bahn- und Postverkehr angefügt. Das sonst in der Region häufige (Westf.) als amtlicher Namenszusatz wäre nicht eindeutig gewesen (vgl. Oldendorf). Ravensberg kam zum Königreich Westphalen und das „Amt Limberg“ wurde aufgelöst. Die Stadt Oldendorf wurde zur Kantonshauptstadt mit 90 Hausstätten und 550 Einwohnern (zusammen mit Holzhausen und Börninghausen). Außerdem hatte sie eine Zollstation zur Grenze zum Fürstentum/Bistum Osnabrück. Als 1815 die Provinz Westfalen an Preußen fiel, erhielt Oldendorf danach den Zusatz „Preußisch“. 1906 wurde das Rathaus gebaut.

Die Stadt Pr. Oldendorf entspricht in großen Teilen dem ehemaligen Amt Pr. Oldendorf. Die heutige Stadt wurde am 1. Januar 1973 im Rahmen der Gebietsreform im Zuge des Bielefeld-Gesetzes geschaffen. Das ehemalige Amt Preußisch Oldendorf gab die einwohnerstärkste Gemeinde Blasheim an die Stadt Lübbecke ab, erhielt aber im Gegenzug die zum damaligen Amt Alswede gehörenden Gemeinden Hedem und Lashorst. Ursprünglich war gedacht, wie in Lübbecke den Mittellandkanal zur Nordgrenze der neuen Stadt Pr. Oldendorf zu machen und diese Gebiete der neuen Gemeinde Stemwede bzw. Espelkamp anzugliedern. Dies wurde jedoch von den betroffenen Gemeinden Getmold und Schröttinghausen heftigst bekämpft, die, wenn sie schon die Selbstständigkeit aufgeben sollten, wenigstens geschlossen eingemeindet zu werden wünschten. Von den Süd-Gemeinden wurde lange Zeit die Bildung einer Großgemeinde Börninghausen-Holzhausen gefordert, zu der es dann aber doch nicht kam. Als Ergebnis lässt sich konstatieren, dass alle betroffenen Gemeinden geschlossen in der Stadt Preußisch Oldendorf aufgingen. Diese ehemals rechtlich selbstständigen Kommunen sind die heutigen zehn Stadtteile.

Karten

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Levern (Alswede mit den Untergemeinden Gut Benkhausen, Gut Ellerburg, Gut Hollwinkel, Fabbenstedt, Hedem, Gut Hüffe, Lashorst und Vehlage; Dielingen mit den Untergemeinden Arrenkamp, Drohne, Haldem, Brockum und Quernheimer Berg; Levern mit den Untergemeinden Destel, Niedermehnen, Sundern und Twiehausen; Rahden mit den Untergemeinden Großendorf, Espelkamp, Kleinendorf, Sielhorst und Varl; Wehdem mit den Untergemeinden Oppendorf, Oppenwehe und Westrup)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Klassifikationsübersichtskarte des Katasterverbandes Lübbecke (Blasheim mit den Untergemeinden Obermehnen und Stockhausen; Börninghausen mit der Untergemeinde Eininghausen; Gehlenbeck mit den Untergemeinden Eilhausen und Nettelstedt; Holzhausen mit der Untergemeinde Heddinghausen; Oldendorf mit den Untergemeinden Engershausen, Getmold, Harlinghausen, Offelten und Schröttinghausen; Lübbecke)

Klassifikationsübersichtskarte Katasterverband RB Minden um 1820 : im Landesarchiv OWL Detmold

Preussisch Oldendorf im Kreis Minden-Lübbecke

Ortsteile Stadt Preußisch Oldendorf

Stadt Preußisch Oldendorf, siehe: Maps

Verweise

Auskünfte

Archive Preußisch Oldendorf

Komunalarchiv Minden und Kreisarchiv Minden Lübbecke

Stadtarchiv Preußisch Oldendorf

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/9_minden_preussisch_oldendorf.txt · Zuletzt geändert: 2023/03/02 19:31 von michael

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